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„Ih winsche mir einein Kuscheltir …“

Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche sollten auch zu Hause zum Schreiben angeregt werden

- ANZEIGE - "Ih winsche mir einein Kuscheltir und dasale auf der Erd ein schöns festhaben" Dieser Weihnachtswunsch hängt am Weihnachtsbaum im Duden Institut für Lerntherapie. Jana hat ihn geschrieben. Sie ist 9 und in der dritten Klasse. Seit einigen Wochen geht sie einmal in der Woche am Nachmittag in das Duden Institut für Lerntherapie. Dass Jana wieder schreibt, ist schon ein erster Erfolg. Sie hat eine Lese-Rechtschreib-Schwäche und war von den vielen Misserfolgen so frustriert, dass sie sich kaum noch traute, etwas aufzuschreiben. Niemals wäre sie bereit gewesen, etwas Selbstgeschriebenes auch noch öffentlich zu zeigen. Eltern sollten Kinder mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche ermuntern, dennoch zu schreiben. Das können der Weihnachtswunschzettel, die Einkaufsliste, der Brief an die Oma oder das Ferientagebuch sein. Manchmal ist erst beim dritten Lesen klar, was das Kind eigentlich meint. Verkehrt wäre es, nun zu sagen, dass man diesen Weihnachtswunsch kaum lesen kann. Besser ist es, wenn Eltern zeigen, dass sie den Wunsch verstanden haben. Auch ein Kind mit Lese-Rechtschreib-Schwäche muss erleben, dass Schreiben Sinn macht, dass es verstanden wird. Dass Fehler enthalten sind, wissen die Kinder meist selbst. Sie leiden zusätzlich, wenn Eltern dies noch ständig betonen. Sie haben schon den täglichen Frust in der Schule. Eltern sollten deshalb ihr Kind unterstützen, indem sie ihm Mut machen zum Schreiben. Wie Jana geht es vielen Kindern. In der pädagogischen Wissenschaft geht man davon aus, dass zehn bis zwölf Prozent aller Kinder entweder eine Lese-Rechtschreib-Schwäche, eine Rechenschwäche oder beides haben. In manchen Fällen wird dann in der Schule die Benotung ausgesetzt. Das mildert den Leidensdruck, löst aber das eigentliche Problem nicht. Dabei gibt es Förderkonzepte, mit denen es möglich ist, dass die betroffenen Kinder Lesen, Schreiben bzw. Rechnen lernen. Mit entsprechender Förderung öffnet sich dann auch der Weg in die normale Schullaufbahn.

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//kid.de/magazin/artikel25.04.2024