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In 10 Tagen ist Weihnachten!

Gedanken in einer besinnlichen Zeit..

- ANZEIGE - Mein Sohn brachte es heute Morgen auf den Punkt und mich aus meiner Gelassenheit: "Ach, wir haben ja in 10 Tagen Weihnachten." Die Zeit vor Weihnachten, landläufig auch Adventszeit genannt soll ja eine eher besinnliche Zeit einläuten oder wie es in dem Pfarrbrief unserer kleinen Gemeinde heißt: Lassen Sie den Stress hinter sich. Wo wohnen die Redakteure dieses erbaulichen Blattes? Auf diesem Planeten? Der Weihnachtstress ist eine feste Größe in meinem Leben. Wir Erwachsenen schenken uns ja schon lange nichts mehr, obwohl das noch nie richtig funktioniert hat, ein Notfallgeschenk sollte man immer in petto haben und die Neffen und Nichten verdoppelten sich ja auch in den letzten Jahren. Schenken ist ja auch etwas Schönes - oder? Ich wollte eigentlich schon Anfang November mit allem anfangen, aber da waren es ja noch fast acht Wochen .. fast zwei Monate.. obwohl... die Zeit....wahnsinnig schnell.... Natürlich habe ich auch schon das ein oder andere geplant und erledigt. In Listen schreiben bin ich ganz gut und ab und an, bekomme ich auch mal eine abgearbeitet. Die letzten Fotos für die Großeltern müssen noch nachgemacht werden. Meine Tochter besteht immer darauf für jeden etwas zu basteln und ich muss natürlich helfen. Die letzten Geschenke müssen noch gekauft und verpackt werden und 2-3 mal täglich überlege ich, ob ich nicht noch etwas ganz Wichtiges vergessen habe und natürlich, ob ich das richtige Geschenk habe. Zum Glück gibt es den eigens für diese Zeit erfundenen Glühwein. Ein sehr wirksames Mittel gegen Stress: leider hilft es nur für die Dauer der Wirkung des Glühweines. Einschlafstörungen und spontane Panikattacken gehören in dieser Zeit zur Normalität. Aber die Geschenke sind ja nur die Spitze des Eisberges, in Wirklichkeit ist vieles schlimmer. Es hagelt nun Einladungen zu diversen Weihnachtsfeiern und Festen. Die Schule, die Firma, der Sportverein laden zu einer besinnlichen Feier ein und natürlich ist die Mithilfe und Teilnahme der Eltern besonders erwünscht. Klasse ist das an den Samstagvormittagen. Wichtelgeschenke natürlich originell nicht über 5 Euro müssen organisiert werden. Termine mit Freunden werden in den Januar verschoben. Der Dezember ist weitgehend verplant, was bleibt, sind die Wochentage ab 17 Uhr. Und da beginnt die Zeit des Stresses. Er kommt so langsam in Form. Beim Endspurt kann einen der Satz einer Verkäuferin: "Das werden wir aber nicht mehr vor Weihnachten hereinbekommen." Völlig aus der Bahn werfen. Wenn der Liebste, den man erst vor drei Monaten kennen gelernt hat und dessen Geschenk einem am meisten Bauchschmerzen bereitet dann noch zuckersüß fragt: "Was ist los mit dir?" sollte man bzw. in diesem speziellen Fall frau genügend Glühwein bevorratet haben. Die Fragen pochen doch unaufhörlich in unserem Hirn: Ist der Wert meines Geschenkes wirklich angemessen? Kaufe ich wirklich etwas, was der andere sich wünscht? Und gerade die letzte Frage treibt den Puls an und der Countdown läuft, jeden Tag ein Türchen weniger Man kann kaum noch vernünftige Telefongespräche führen, geschweige denn, welche von Angesicht zur Angesicht: " Könnten wir uns nicht nach Weihnachten treffen, weißt du, ich bin gerade im Stress ". Euch allen eine besinnliche Weihnachtszeit (;

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//kid.de/magazin/artikel28.04.2024