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Suizidversuch, Ritzerei ...... (Alsdomar, 27.03.2006, 14:07 Uhr)

(13 Antworten, letzter Beitrag: 30.03.2006, 14:54 Uhr) augenblicklich häufen sich bei uns im Bekanntenkreis die Hiobsbotschaften. Anfang letzter Woche kam die 14-jährige Tochter einer Bekannten aus der Handballmannschaft meines Mannes nach massiver "Ritzerei" in die Jugendpsychatrie nach Bad Salzuflen und am WE erzählte eine andere Frau aus der Handballmannschaft meines Mannes, ihre alteste Tochter sei auch nach BS gekommen aufgrund eines Suizidversuches. Beide Mütter klangen so fürchterlich vorwurfsvoll. Beide Mädels wollen nicht wieder nach Hause ...... Letztes Jahr ist eine Klassenkameradin von Melina ebenfalls in die Psychatrie eingewiesen worden, auch aufgrund der Ritzerei. In allen drei Fällen sind die Elternhäuser zerrüttet oder die Eltern sind beruflich sehr eingespannt. Im Falle der 17-jährigen kommt noch hinzu, dass seit letztem Jahr die Diagnose Multiple Sklerose gestellt wurde. Die Mutter erzählte mir, ihre Tochter hätte nur noch Parties im Kopf, Schule sei gleichgültig. Jetzt mal ehrlich: Ist das nicht verständlich??? Also augenblicklich bin ich ziemlich erschüttert von diesen Schicksalen. Aber vorallem von den Reaktionen der jeweiligen Mütter! Die von Melinas Klassenkameradin hatte kurz danach einen Nervenzusammenbruch, kam zur Therapie, hat dort einen Mann kennengelernt und ist mit diesem sofort zusammengezogen.

Re[0]: Suizidversuch, Ritzerei ...... (Carmen, 28.03.2006, 07:53 Uhr)

:-( Uns einfach nur die Daumen ganz feste drück, dass wir nie in so eine Lage mit unsrer Nachkommenschaft kommen, gelle .... !!! Ich wüßte nicht, wie ich reagieren würde ... wär wirklich ein Weltuntergang, wa ...

Re[1]: Suizidversuch, Ritzerei ...... (Alsdomar, 28.03.2006, 09:05 Uhr)

Genau! Und deshalb erschüttern mich die Reaktionen der jeweiligen Eltern so sehr. Bin schon bei der ersten Veränderung von Melina bei der Erziehungsberatungsstelle gewesen und habe mich ausgesprochen. War natürlich übereifrig ...... aber so bin ich nun mal. Wenn mir bei den Mädels etwas auffällt, muß ich handeln. Grüßle Martina

Re[2]: Suizidversuch, Ritzerei ...... (SiggiM, 28.03.2006, 10:34 Uhr)

bei solcher autoaggression ist ja das ganze umfeld schon nicht in ordnung. das kind hat ja nicht von jetzt auf nach her mal geritzt!! find ich auch total schlimm!!! ich bin auch eher jemand, der lieber vorher gleich "über" reagiert als garnicht oder erst dann wenn das kind in den brunnen gefallen ist...

Re[3]: Suizidversuch, Ritzerei ...... (Carmen, 28.03.2006, 13:22 Uhr)

Hmm .... sind wirklich immer ANzeichen zu erkennen?????

Re[4]: Suizidversuch, Ritzerei ...... (SiggiM, 28.03.2006, 15:12 Uhr)

eigentlich schon, carmen!! man wird nicht von heut auf morgen autoaggressiv und ritzt an sich herum, ebenfalls bringt man sich nicht von jetzt auf nachher einfach um oder versucht es...in dem jugendlichen alter sind das meist alles hilfeschreie!! hilfe nach anerkennung und nach liebe...nach geborgenheit und verständnis!! das passiert nicht von heut auf nachher...sondern so etwas wächst langsam...

Re[5]: Suizidversuch, Ritzerei ...... (Carmen, 28.03.2006, 17:56 Uhr)

Na dann hoffe merk Anzeichen, falls mal was in dieser Art vorkommen könnte ... Voll die Eltern-Blockade ist nämlich nicht grad sehr hilfreich diesbez. gelle - und diese Blockade haben einige Teenies mehr oder minder auftretend ... und da muß ich schon sagen, woher wie wodurch hätten die Eltern merken sollen? Allein die Blockade schon als Hilfeschrei in der Pubertät sehen? Nö, oder doch ? Kann man nicht ganz so verallgemeinern. Ritzen = finden manche Teens voll cool ... und s is angeblich ohne irgend einen Hintergrund ... und wers glaubt, wa ... trotzdem ... als Eltern ist man wohl ziemlich hilflos in so ner Situation ... und welcher schon leicht autoaggressive Teenie würd sich schon professionell helfen lassen wollen?! Die Damen und Gents schaffen doch alles alleine ... da wär so ein Psycho-Onkel/Tante grad recht, wa ... die erzählen denen was andres, büchsen aus, haun ab, machen was sie wollen ... klar Hilfeschreie ---- aber ....

Re[6]: Suizidversuch, Ritzerei ...... (Alsdomar, 29.03.2006, 08:12 Uhr)

Ich denke, gerade an der Bereitschaft, sich helfen zu lassen, erkennt man schon den Hilferuf! In den drei mir bekannten Fällen sind alle Mädels sofort auf die Hilfe von außen angesprungen. Únd zwei haben unumwunden erklärt, nicht mehr nach Hause zu wollen! Die 15-jährige hat im letzten Monat lt. Mutter ihr Zimmer total "entrümpelt": es war bis auf das Bett eigentlich alles leer. Sie hat weggeschmissen, was ging. Auf die Bemerkungen ihrer Mutter und Schwester hat sie gesagt: "Jetzt sieht es hier so aus wie in mir." Kann es denn noch mehr Anzeichen geben? Also bei Melina haben wir auch eine Veränderung bemerkt, sie intensiver beobachtet und dann direkt in einer ruhigen Minute angesprochen. Denke, sie war richtig erleichtert! Anzeichen waren dauernde Übelkeit, unmotivierte Kopfschmerzen, Lustlosigkeit. Klar, sind alles Symptome, die zuerst auf die Pubertät geschoben werden. Als dann aber noch permanentes Absacken in der Schule dazukam, haben wir doch gebohrt. Wenn man jedoch voll mit eigenen Problemen ist und keine Zeit für die Kinder hat, dann schiebt man solche "Sachen" gerne weg, bis es zu spät ist.

blockade (SiggiM, 29.03.2006, 14:08 Uhr)

ich glaube, was du liebe carmen schreibst, ist schon richtig - doch ich glaube, man kann solche blockaden auch verhindern! in dem moment wo das kind blockiert, sollte man es auch loslassen, kurzfristig und in der norm...das loslösen ist ja wichtig und richtig, aber nicht das blockieren...ist schwierig zu verbalisieren was ich meine *grübel* pubertät muss man annehmen, vielleicht auch ein bißchen "mitmachen" und nicht in form von "ich geh als mutter mit in die disko" (das kann maaal ganz nett sein, aber nicht immer und stets) und auch nicht die freundin des kindes sein...aber schon den kontakt halten. den kontakt halten in dem man verständnisvoll ist und nicht gleich durchdreht, wenn das kind mal z.b. mit einem joint in berührung kam. aufklärung ist da doch alles...und nicht verschrecktes wegschauen und gleich den teufel an die wand malen... mmmhhh...schwieriges thema aber doch interessant. ich bin schon davon überzeugt dass man das spagat hinbekommt zwischen mutter/vater/eltern und pubertierendem kind ... vielleicht wenn vieles zuhause nicht sofort verboten wird. eine freundin hat ein jetzt 18jähriges mädel. die durfte z.b. zuhause auch mal rauchen und hat auch mal sekt bekommen...je mehr man ein bißchen "mitgeht" und trotzdem "abgrenzt", desto besser kommt man in der situation zurecht...hoffe ich! ritzen ist cool, klar, aber kids die ein normales verhältnis zu ihrem körper haben ritzen nicht!!!! kids, denen etwas fehlt, ritzen! definitiv bewiesen. wenn ein kind, wie martina schreibt, ein zimmer entrümpelt und dabei ihrer mutter zeigt, wie es in ihr aussieht, dann hat die mutter das "innere entrümpeln" viel zu spät bemerkt. ich glaube martina hat da recht, in dem man lieber schneller mal reagiert und nachhakt, als alles auf die pubertät zu schieben und in abwartende haltung zu gehen....ist eine gratwanderung, aber bestimmt hilfreicher, als wenn das kind schon in den brunnen gefallen ist!

Re[0]: blockade (Carmen, 29.03.2006, 16:41 Uhr)

Siggi ... das haste schon echt gut erklärt :-) Körperliche *Leiden* wie Kopfschmerzen + Übelkeit (oki, während Regel schon) haben doch nix pubertäts-spezifisches oder? Da steckt bei häufigerem Auftreten doch meist was ganz andres hinter ... na, s kommt eben grad in dem Pubi-Alter vermehrt auch zu schulischen Leistungsprobs - es wird ne heftige Menge von den Kiddys gerade in dieser schwierigen Phase erwartet - die hams nicht leicht, die Kinder. Also was ich sagen möchte ist einfach ganz einfach (tolles Deutsch): ich schnapp mir nicht sofort bei jeder kleinen Auffälligkeit s Kind und schlepp es zu ner Beratung und/oder Ärzten ... also meine Gratwanderung - also mein Grat is sozusagen bissi breiter gefächert??!!??!! Jo, so kanns stehen bleiben ... und tja, ich hoffe eben einfach, dass ich bei akut irgendwas nicht als *Laune* einstufbarem auch merke, was Sache is UND rechtzeitig richtig reagiere. Das A und O ist und sollte auch hier das Gespräch zwischen den Generationen sein (uah, jetzt fühl ich mich wieder viel viel älter *gg*) lg Carmen

Re[1]: blockade (SiggiM, 29.03.2006, 17:42 Uhr)

nein, carmen, bei jeder kleinigkeiten - oder sagen wir mal auffälligkeit muss man auch nicht zu ner beratung...im übrigen muss nicht immer gleich die psychologische hilfe die beste sein für's kind...kann auch mal 'ne freundin von dir sein, die alles etwas differenzierter sieht als du, nicht so ganz betroffen ist und deswegen objektivere meinungen dazu geben kann. der kontakt mit dem kind ist das wichtige, das verständnis für alle "komischen" gedanken...wir alle waren doch auch mal in der pubertät und sooo lang ist das ja nicht her *gg* - so alt sind wir doch alle noch nicht (trotz lesebrille, höhö) meine gratwanderung ist auch weiter gefächert, wenngleich ich im moment von der vorpubertät eher berichten kann, ist also eher die sogenannte "vorstufe" - aber auch da gibt es oftmals "generationsprobs" wo ich erstmal durch die konservative brille schaue und eher den moralischen zeigefinger hebe...ups...oftmals lachen ist cool. gestern haben die kids zum beispiel im internet gesurft, weil sie was für die schule machen mussten. natürlich wurden auch "witzige" dinge eingegeben...ich war natürlich hinterher, denn das net gibt ja auch "sch..-seiten" raus, die für kids überhaupt nichts sind...trotzdem bei "furtz.de" musste ich auch lachen, wenngleich ich erstmal skeptisch war... ich finde eben schön, dass mein sohn mit den witzigsten sachen zu mir kommt und merkt, dass ich nicht ganz so verbohrt bin wie er manchmal denkt! und nochwas: doch, ich widerspreche, die pubertät gibt auch ab und an körperliche beschwerden von sich. der körper verändert sich. einige kids kippen zum beispiel ständig um weil der kreislauf in den keller fährt!!! im übrigen, schatzi, man sollte sich immer jung und jünger fühlen, als älter und älter, *gg*, macht vieeel mehr spaß!! *schmunzel* (obwohl ich mich heute sehr alt fühle, die kleine hat ihre erste richtige trotzphase und ich mach heut echt noch die grätsche hier *gääähn* ...kann ein kleiner zwerg sooo wütend sein, boaaaah) lg siggi

Re[2]: blockade (Carmen, 30.03.2006, 07:57 Uhr)

Asche auf mein Haupt - ich fühl mich absolut alt und ausgelaugt und verbraucht und ... uah ... und jo, hast Recht - gibt auch körperliche Leiden durch Pubi bedingt, muß da mein vorher Geschriebenes revidieren ... :-) lg Carmen *konservative Brille immer öfter auf hat - richtig spießig werd - uah*

Re[3]: blockade (Alsdomar, 30.03.2006, 08:22 Uhr)

Du und spießig! Da sind ja wohl deine Kinder vor .... oder? Mit den körperlichen Leiden komme ich übrigens gar nicht so zurecht. Denke immer, da muß sie sich halt einfach mal zusammennehmen! Arbeite aber an mir! Grüßle Martina

Re[4]: blockade (SiggiM, 30.03.2006, 14:54 Uhr)

ja martina, ich bin da auch oft härter als ich sein will...ich mag nicht wenn jedes zipperlein besprochen werden muss...trotzdem kids sollten auch mal sagen, wenn es ihnen nicht so gut geht...wir haben für jedes wehwechen ein teechen...wirkt bei zipperleins immer *lach* beim sohnemann bin ich froh, wenn er überhaupt mal sagt, wenn er was hat, er ist da eher wie ich...aber die kleine dame hat schon solche sätze drauf wie "heute geht es mir gar nicht so gut" "ich bin so schwach" oder "ich habe ein bißchen bauchschmerzen, muss mich hinlegen und fernsehschauen*

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